Rede des Fraktionsvorsitzenden der UWG zur Schulentscheidung am 24.2.2015

Es gilt das gesprochene Wort in der Ratssitzung am 24.2.2015.

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Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

sehr geehrter H. Bürgermeister,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat

hier beantragt die UWG die Gründung einer Gesamtschule in Radevormwald als alleinige Schulform ab der Sekundarstufe 1. Diese Gesamtschule soll aus der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium entstehen. Diese Schulformen sollen mit der Gründung dieser Gesamtschule auslaufen.

Wie auch alle anderen politischen Gruppen in Radevormwald beschäftigt sich die UWG seit langer Zeit mit der Entwicklung der Schullandschaft in Radevormwald. Nach intensiven, emotionalen und kontroversen Diskussionen in der Fraktion und mit Bürgerinnen und Bürgern hat sich die UWG entschlossen diesen weitreichenden Antrag zu stellen.

Wir sind zu dem Ergebnis gekommen das alleine die demographische Entwicklung zukünftig keine anderen Schulformen in Radevormwald zulässt. Dabei sind im Wesentlichen die Vorgaben aus der Landesregierung die Ursache für diese Situation. Mit diesen Vorgaben wird es quasi unmöglich gemacht die bewährten Schulformen der Haupt-, Realschule und des Gymnasiums im ländlichen Raum nebeneinander existieren zu lassen.

Leider hat das nichts mit der Qualität der Schulen zu tun. In den Radevormwalder Schulen wird durchweg hervorragende Arbeit geleistet.

Wir müssen uns aber der Tatsache stellen das die Anzahl von Schülerinnen / Schüler nicht ausreicht um weiterhin diese Schulen hier in unserer Stadt zur Verfügung zu stellen.

Bei allen unterschiedlichen Sichtweisen hier im Stadtrat sind wir uns doch über viele Rahmenbedingungen einig:

  • Alle Kinder in Radevormwald sollen hier ihren Schulabschluss machen können.
  • Wir haben eine hervorragende Infrastruktur um alle Anforderung an Schulen erfüllen zu können.
  • Zukünftig wird die Anzahl der Schülerinnen / Schüler aus den Grundschulen eher sinken als steigen. Das zeigt uns die Schulentwicklungsplanung eindeutig auf.
  • Der Umbau der Schullandschaft ist ein große Aufgabe und auch Belastung.

Uneinig sind wir mit den Kolleginnen und Kollegen bei den Schlussfolgerungen.

Für die UWG ist die Gesamtschule die einzige Schulform die langfristig und zukunftsorientiert alle Schulabschlüsse hier zur Verfügung stellt.

Alle anderen Varianten führen zu einer Konkurrenzsituation zwischen den Schulen die wir uns nicht leisten können. Jede andere Variante wird kurz- oder mittelfristig an der Anzahl der Schülerinnen / Schülern scheitern.

Warum begeben wir uns ohne Not in die Welt der Wahrscheinlichkeiten, in dem wir schauen, wie lange es gut geht?

  • Wir können jetzt eine zukunftsweisende Entscheidung für unsere Kinder treffen.

Warum machen wir unseren Lehrern, den Kinder und Eltern das Leben schwerer, indem wir sie zwei parallele Wege der Sekundarstufe 1 mit dem Ziel eines gemeinsamen Wegs in der Sekundarstufe 2 gehen lassen?

  • Wir können jetzt für die Zukunft für klare Rahmenbedingungen sorgen.

Warum müssen wir zusätzlich Kooperationskonzepte entwickeln, wenn wir mit einem durchgängigen Gesamtschulkonzept alle Schüler leistungsgerecht zu Abschlüssen führen können?

Weiterhin gehen wir bei anderen Varianten das Risiko ein das benachbarte Städte attraktive Gesamtschulen gründen. Die Gesamtschule ist eine attraktive Schulform die eine hohe Anziehung ausübt.

Wir können hier zu Handelnden oder zu Betroffenen werden.

Wenn wir jetzt nicht zukunftsorientiert handeln werden wir uns in einigen Jahren genau hier wieder treffen um abermals die Schullandschaft um zu bauen. Dann allerdings mit wesentlich schlechteren Bedingungen.

Die UWG hat die begründete Befürchtung dass in einigen Jahren die Gründung / Umwandlung zu einer Gesamtschule nicht mehr gelingt. Dann werden nicht mehr alle Abschlüsse hier in Radevormwald erreichbar sein.

Deswegen bittet die UWG um Unterstützung unseres Antrags.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit.

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