Offener Brief an den LSB

Die Streichung von Zuschüssen für die Schülersportgemeinschaften hat die UWG bewegt, in einem offenen Brief, der auch an den zuständigen Minister übersandt wurde, an den Landessportbund zu appellieren. Die Kürzung der Mittel soll überdacht werden. "Es ist zu befürchten, dass diese Kürzung den Todesstoß für die Verbindung von Schule, Sport, Verein und Gesellschaft und die damit verbundene Integration bedeutet", führt Karl-Heinz Fischer für die UWG aus.
 
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Offener Brief an den LSB vom 27.12.2004

 

 

Sportbund des Landes NW

Herrn Paul Guhs
Postfach 101506

47015 Duisburg

 

 
Betrifft:

Streichung von Zuschüssen für Schülersportgemeinschaften

Sehr geehrter Herr Guhs

Mit großem Erstaunen, Unverständnis und Enttäuschung erfuhren wir aus der Presse, dass die jahrelangen Förderungen für Kinder, Sport und Sportarten durch Teilnahme an Schülersportgemeinschaften erleben und erfahren zu lassen, durch Streichung von Zuschüssen für 52 Kurse zerstört wird .

Zeitweise wurden die Bemühungen des Stadtsportverbandes um den Breitensport in Radevormwald, durch die große Zahl von Sportangeboten durch Schülersportgemeinschaften in unterschiedlichen Sportarten, von obersten Stellen der Sportorganisation gelobt und als beispielhaft hingestellt.

Gerade jetzt, wo man freiwillige, ehrenamtliche Helfer auch für den Bereich einer Ganztagsschule benötigt, kommt diese demotivierende Nachricht:.. "von 57 Kursen werden nur noch 5 bezuschusst". Ein Schlag unterhalb der Gürtellinie für alle, die sich über viele Jahre engagierten. Es ist zu befürchten, dass es vielleicht sogar der Todesstoß für die Verbindung Schule – Sport – Verein – Gesellschaft ( z.B. Integration) sein könnte, nachdem im Vorfeld auch viele Möglichkeiten an der Sportschule des LSB in Radevormwald durch deren Verkauf entfallen sind.

Als politisch engagierte Gemeinschaft unabhängiger und ehrenamtlicher Mitbürger ( die auch selbst in Sportvereinen und Organisationen vertreten sind ) sehen wir diese Entwicklung mit Bedauern und großer Sorge. Wir sind all denen, die sich bisher darum bemüht haben, dem Gedanken von einem gesundem Geist in einem gesunden Körper einen Anschub und ein Bewusstsein zu geben, zu großem Respekt und Dank verpflichtet.

Die sozialen Probleme einer Kommune, in allen Lehrgängen ein Thema mit dem Hinweis, was der Sport, die ehrenamtlichen Helfer und Übungsleiter für die Gesellschaft, die Gesundheit, die Integration und deren Spannungen leisten, werden hier infrage gestellt. Früher wie heute können die Kommunen diese sozialen Aufgaben nicht bezahlen. Somit entsteht mit dem Abwürgen der Schülersportgemeinschaften eine unverantwortliche, gesellschaftspolitische Lücke.

Auch der Leistungssport selber findet keinen Nachwuchs, wenn es uns nicht gelingt, Kinder schon in Schulen und Kindergärten, frühzeitig die Freude an sportlicher Betätigung erfahren zu lassen und ihre eigene Sportart zu finden. Dieses war durch das bisherige breite Angebot an Schülersportgemeinschaften in unserer Stadt vorbildlich geregelt.

Wir möchten noch einmal an die großen Worte erinnern, die ich persönlich von verschiedenen Lehrgängen mitgenommen habe, die auch noch heute Lehrinhalte sind, aber hier am Ort jetzt eher als leere Inhalte empfunden werden.

Wir appellieren mit allem Nachdruck an Sie, Ihre bisherige Entscheidung zur Kürzung der Mittel für die Schülersportgemeinschaften in unserer Stadt, im Namen des Sportes, der sozialen Komponenten und dem Engagement aller Helfer noch einmal zu überdenken, um Möglichkeiten zu finden, die Schülersportgemeinschaften im bisherigen Umfang zu fördern.

In der Hoffnung auf Verständnis und im Bewusstsein der großen Verantwortung verbleibe ich im Auftrag der Unabhängigen Wählergemeinschaft UWG

freundlichst Ihr

Karl-Heinz Fischer 

 

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